Was ist eine Allergie?
Eine Allergie beschreibt eine Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems gegenüber körperfremden Stoffen aus der Umwelt. Diese Allergieauslöser werden in dem Zusammenhang als Allergene bezeichnet. Allergene werden von unserem Organismus oral, nasal oder über die Haut aufgenommen. Normalerweise kann unser Immunsystem harmlose von schädlichen Fremdstoffen unterscheiden. Bei einer Allergie stuft es harmlose Stoffe jedoch als gefährlich ein und bildet zu viele Antikörper – es kommt zu einer sogenannten Sensibilisierung. In der Folge setzt der Körper vermehrt Botenstoffe wie zum Beispiel Histamin frei, welche wiederum allergische Symptome auslösen. In den meisten Fällen treten diese Symptome jedoch nicht beim Erstkontakt mit einem Allergen auf, sondern erst nach einem erneuten Kontakt.
Was sind die Ursachen für Allergien?
Die genaue Ursache für die Entwicklung von Allergien ist bislang nicht vollständig bekannt. Es wird jedoch angenommen, dass ein Zusammenspiel zwischen mehreren Faktoren besteht. Zum einen scheint die genetische Veranlagung zu Allergien eine wichtige Rolle zu spielen. Zudem können verschiedene umwelt- und verhaltensbedingte Einflüsse wie beispielsweise Luftschadstoffe, Tabakgenuss, Ernährung sowie Infektionen ein erhöhtes Allergierisiko darstellen.
Welche Arten von Allergien gibt es?
Es gibt zahlreiche Arten von Allergien. Insgesamt sind geschätzt rund 20.000 Allergene bekannt, die eine übermäßige Reaktion des Immunsystems hervorrufen können.1 Dazu zählen unter anderem
- Pflanzen (Pollen, Gräser)
- Chemikalien
- Kosmetika
- Duftstoffe
- Konservierungsstoffe
- Metalle
- Tierhaare
- Hausstaubmilben
- Insektengift (Stiche durch Bienen oder Wespen)
- Arzneimittel
- Nahrungsmittel
Hierbei wird zwischen verschiedenen Allergietypen unterschieden. Besonders häufig treten Reaktionen des Allergietyps 1 (Sofortreaktion) sowie des Allergietyps II (Spätreaktion) auf. Abhängig vom Allergietyp zeigen sich Symptome also bereits direkt nach dem Kontakt mit einem Allergen oder erst Stunden bis teilweise Tage später.
Was sind die Symptome und Auslöser einer Allergie?
Je nach Art und Schwere der Allergie können die Anzeichen und deren Auswirkungen auf unseren Körper variieren. In der Regel sind dabei bereits kleinste Mengen eines Allergens ausreichend, um eine Reaktion hervorzurufen. Hier findest du eine Auswahl der gängigsten Allergien und ihre Auslöser sowie typische Symptome im Detail.
Pollenallergie
Die Pollenallergie wird auch Heuschnupfen genannt. Bei dieser Art der Allergie besteht eine Überempfindlichkeit gegen die Pollen verschiedener Pflanzen, Gräser, Sträucher und Bäume sowie Getreidesorten. Ein typisches Symptom der Pollenallergie ist allergischer Schnupfen (allergische Rhinitis), der während der Pollensaison auftritt. In einigen Fällen kann es zusätzlich zu einer Bindehautentzündung kommen. Unbehandelt kann eine Pollenallergie zu allergischem Asthma führen. Nicht selten entwickeln Pollenallergiker zudem Allergien gegen bestimmte Nahrungsmittel.
Kontaktallergie
Bei einer Kontaktallergie reagiert die Haut auf den direkten Kontakt mit einem Allergen. Hierzu gehören beispielsweise bestimmte Textilien, Inhaltsstoffe von Waschmitteln, Reinigungsmitteln oder Pflegeprodukten sowie häufig auch Schmuck oder Latex. Eine Kontaktallergie äußert sich insbesondere durch Hautirritationen wie Rötungen und Bläschenbildung bis hin zu einem Nässen der Haut. Häufig werden diese Symptome von starkem Juckreiz oder auch Schmerzen begleitet. Oft wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Kontaktekzem“ verwendet.
Allergische Haut
Allergische Haut neigt besonders zu Irritationen durch verschiedene Allergene. Die Reaktionen der Haut können dabei vielfältig sein. Zu den typischen Hautreaktionen auf Allergieauslöser zählen leichte bis starke Rötungen, Quaddeln, Schwellungen, Schuppenbildung, Juckreiz, Brennen oder schmerzende Hautstellen. Eine Sonderform von allergischer Haut stellt die Neurodermitis (atopisches Ekzem) dar. Zwar handelt es sich bei Neurodermitis um ein eigenständiges Hautanliegen, sie tritt jedoch häufig auch in Verbindung mit Hautallergien auf.2
Behandlung von Allergien
Für jede Form der Allergie gilt zunächst, den Auslöser zu identifizieren und den Kontakt dazu fortan möglichst zu vermeiden. Äußern sich die Anzeichen einer Allergie insbesondere auf der Haut, ist zudem eine milde Pflege empfehlenswert. Sie sollte idealerweise keine Duftstoffe oder andere potenziell allergieauslösenden Inhaltsstoffe enthalten. Des Weiteren können Symptome einer Allergie mittels Medikamente gemildert werden. Dafür stehen etwa Allergietabletten (beispielsweise Citirizin) zur Verfügung oder auch antiallergisches Nasenspray, welches oft insbesondere bei Heuschnupfen zum Einsatz kommt.
Tipp: Bestimmte Allergien können in der Regel mittels Hyposensibilisierung behandelt und langfristig gemildert werden. Hierbei gewöhnt eine spezifische Immuntherapie das Immunsystem über einen Zeitraum von etwa drei Jahren an den Allergieauslöser.
Diagnose einer Allergie: Wann zum Arzt?
Bemerkst du ungewöhnliche Anzeichen oder Reaktionen deines Körpers, ist der Rat eines Arztes grundsätzlich empfehlenswert. Besteht ein Verdacht auf eine Allergie, sollten die Symptome zeitnahe fachmännisch abgeklärt werden. Der Arzt kann feststellen, ob tatsächlich eine Allergie besteht und einen auf dich zugeschnittenen Therapieplan erstellen, um die Symptome nachhaltig zu mildern. Du kannst dein Anliegen ganz unkompliziert auch online einem Hautarzt vorstellen. OnlineDoctor steht dir jederzeit für eine professionelle und schnelle Beratung zur Verfügung.*
Allergien kommen häufig vor und können verschiedene Ursachen haben. Damit die Anzeichen einer Allergie langfristig gemildert werden können, ist eine individuell auf dich abgestimmte Therapie sinnvoll. Sensible und zu allergischen Reaktionen neigende Haut kannst du zudem mit einer sanften Pflege unterstützen und stärken.
* kostenlos für Versicherte von mehr als 40 gesetzlichen Krankenkassen (u.a. Techniker Krankenkasse, KKH, HEK und viele Betriebskrankenkassen) sowie für Privatversicherte.
1Deutscher Allergie- und Asthmaverbund: Auslöser von Allergien. URL: https://www.daab.de/allergien/allergiewelt/
2MedlinePlus: Atopic dermatitis. URL: https://medlineplus.gov/genetics/condition/atopic-dermatitis/