Die Krebstherapie kann sich auch auf das Haar auswirken und unter anderem das Haarwachstum hemmen oder zu Haarausfall führen. Dies kann nicht nur das Kopfhaar betreffen, sondern auch behaarte Körperstellen, einschließlich Wimpern und Augenbrauen. Doch wie gehe ich mit dieser Veränderung um? Welche Möglichkeiten gibt es und wie pflege ich das Haar sowie die Kopfhaut? Diese und weitere Fragen können dir vor Beginn deiner Krebstherapie durch den Kopf gehen.

HAARAUSFALL BEI DER KREBSTHERAPIE

Während einer Krebstherapie ist es das Ziel, die Krebszellen zu eliminieren. Haarausfall, sogenannte Alopecia, kann durch diese Behandlungen ausgelöst werden, da diese speziell darauf abzielen, Zellen zu zerstören, die sich schnell vermehren. Da die schnell wachsende Eigenschaft der Krebszellen ebenfalls eine Eigenschaft der Haarwurzeln ist, kann die Behandlung dazu führen, dass die Haare allmählich oder plötzlich ausfallen. Während einer Krebsbehandlung wird das Haarwachstum meist als Erstes beeinträchtigt. In der Regel wächst das Haar nach deiner letzten Behandlungssitzung jedoch wieder nach.

Das Haar sollte im Normalfall innerhalb von Monaten nachwachsen. Die Haare können sich jedoch verändern. Falls du dein Haar während der Behandlung verloren hast, wirst du vielleicht bemerken, dass es anders nachwächst als vorher. Möglicherweise ist es lockiger oder zeigt eine andere Struktur oder Farbe, als du erwartet hast. Es kommt auch vor, dass einzelne Flächen nach der Behandlung viel dünneres Haar aufweisen. Außerdem kann dein Haar weicher und brüchiger sein als zuvor, daher solltest du es mit größter Sorgfalt behandeln. 

WAS DU BEI HAARAUSFALL WÄHREND UND NACH DER KREBSTHERAPIE TUN KANNST

Mit dem Erhalt der Krebsdiagnose ist es überaus wichtig, sich mental auf die bevorstehenden Veränderungen vorzubereiten. Das mögliche verringerte Haarwachstum oder eventuell auftretender Haarausfall können solch eine Veränderungen darstellen. Um sich besser darauf vorzubereiten, kannst du dich an einen Experten wenden. So kannst du zum Beispiel einen Haartechniker oder Friseur aufsuchen und dich zu verschiedenen Lösungsmöglichkeiten beraten lassen. Welcher Frisur ist vor und während der Behandlung am besten für dich geeignet? Was für Möglichkeiten gibt es für Haarausfall bei Krebs und die damit verbundenen Behandlungen?

Krebspatientin mit Kopftuch

Wenn du dich zum Beispiel dafür entscheidest, künstliche oder natürliche Haarteile wie eine Perücke zu tragen, kannst du einen Spezialisten aufsuchen, der dich dabei unterstützt, das geeignete Modell zu finden. Wenn du weniger Haar hast, kann es zudem sein, dass dir kälter ist – auch zu Hause. Dafür eignet sich eine angenehme Kopfbedeckung, um die Zeit zwischen dem Haarausfall und dem Nachwachsen der Haare zu überbrücken. Dafür kannst du beispielsweise Tücher oder Hüte wählen, weiche Mützen verwenden oder Turbane ausprobieren. Nimm dir eine vertraute Person als Begleitung mit, um dir die große Auswahl an Kopfbedeckungen in darauf spezialisierten Geschäften oder direkt bei Markenherstellern anzuschauen. Viele von ihnen bieten persönliche Termine an, was dir die Möglichkeit gibt, dich frei und in Ruhe umzuschauen und dich zu entscheiden, wenn du dich dafür bereit fühlst. Einige Anbieter bieten auch den Besuch zu Hause oder im Krankenhaus an.

Für weitere Tipps zu Haarausfall bei Krebs kannst du zum Beispiel auch eine Organisation aufsuchen, die Kosmetikworkshops anbietet, oder dich an einen Dermatologen wenden.

ICH GESTALTE
MEINE KOPFBEDECKUNG

Vor fünf Jahren erkrankte ich an einer sehr aggressiven Form von Krebs. Ich musste durch 18 Monate Chemotherapie, die mich mein ganzes Haar verlieren ließ. Ich versuchte eine Perücke zu tragen, konnte mich jedoch nicht damit identifizieren. Ich fing an einen Turban zu tragen, weil er mir das Gefühl von Haaren zurückgab. Ich fühlte mich trotzdem gebrandmarkt, da ich auch meine Augenbrauen und Wimpern verloren hatte. So kam eins zum anderen und ich entwickelte ein System künstlicher Ponys, die dank eines patentierten Systems am Kopf halten und es ermöglichen, einen Turban oder eine Kappe darüber zu ziehen. Dank dieser Erfindung, die ich teilen wollte, als ich Franjynes entwickelte, habe ich es geschafft, mir meine Identität wieder zu eigen zu machen und mein Selbstwertgefühl zu steigern. Ich hatte mir diese Erkrankung nicht ausgesucht, aber konnte mir aussuchen, wie ich mit den sichtbaren und schwierigen Veränderungen umgehe.

Julie Meunier Gründerin von Franjynes - Lesfranjynes.com

TIPPS FÜR DIE HAARPFLEGE VOR, WÄHREND UND NACH DER KREBSBEHANDLUNG

Während der Krebstherapie ist es essenziell, dein Haar und deine Kopfhaut intensiv zu pflegen. Milde Produkte von La Roche Posay eignen sich auch für die Haut- und Haarpflege bei Krebspatienten. Nachfolgend erfährst du, wie dein Haar sich verändern kann und wie du deine Pflegeroutine an die veränderten Bedürfnisse anpassen kannst.

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1. WASCHE DEIN HAAR MIT EINEM MILDEN SHAMPOO AM TAG VOR DEINER SITZUNG

Wasche dein Haar am Tag vor der Sitzung mit einem milden Shampoo und vermeide es, die nächsten drei bis fünf Tagen Shampoo zu benutzen. Tupfe dein Haar mit einem Handtuch sanft trocken. Vermeide Produkte, die deine Kopfhaut und Haare irritieren könnten wie Föhn, Glätteisen, Haarfärbemittel oder straffe Frisuren. Verwende am besten eine Bürste mit weichen Borsten. Dies empfiehlt sich auch mehrere Monate nach Beendung deiner Behandlung.

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2. DIE NUTZUNG EINER KÜHLHAUBE VOR BEGINN DER CHEMOTHERAPIE KANN HAARAUSFALL REDUZIEREN

Im Rahmen von bestimmten Krebsbehandlungen kann circa fünfzehn Minuten vor Beginn der Chemotherapie die Nutzung einer Kühlhaube auf feuchtem Haar dem Eindringen von Giftstoffen in die Haarzelle entgegenwirken. So kann dem Haarausfall entgegengewirkt bzw. dieser reduziert werden. Sobald die Kühlhaube weich wird, muss diese gewechselt werden. Außerdem muss sie etwa eine halbe Stunde nach dem Ende der Sitzung entfernt werden. Lasse dich hierzu am besten von deinem medizinischen Team beraten.

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3. UNTERSTÜTZE DEINE KOPFHAUT SICH IN DER NACHT ZU SCHÜTZEN

Um deine Kopfhaut in der Nacht zu entlasten, kannst du mit einem Haarnetz zu Bett gehen oder dein Kopfkissen mit einem Kissenbezug aus Satin oder Seide beziehen. So können Reibungen reduziert werden, die zu Irritationen der Kopfhaut führen können. Satin und Seide sind im Vergleich zu Baumwolle oder Leinen glatter. So können Haar und Kopfhaut während der Behandlung von Krebs unterstützt und besser geschützt werden.

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4. PFLEGE DEINE KOPFHAUT MIT EINER GEEIGNETEN PFLEGEROUTINE WÄHREND DER KREBSTHERAPIE

Bei Haarausfall durch eine Krebsbehandlung kann es zu juckender Kopfhaut oder Schmerzen in den Haarfollikeln kommen. Um deine Kopfhaut zu pflegen, kannst du sie massieren oder sie mit einer intensiven Hautpflege versorgen, diese auch für einige Minuten einwirken lassen und ein Handtuch um den Kopf wickeln. Dafür eignet sich zum Beispiel LIPIKAR Baume AP+M. Tipp: Nutze am besten dieselbe Reinigung und die Feuchtigkeitscreme, damit deine Haut sich auf die gewohnte Pflege einstellen kann.

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5. TIPP BEI JUCKREIZ DURCH DAS TRAGEN EINER HAARPROTHESE

Wenn deine Haarprothese zu Juckreiz führt: Françoise Coubron, eine ehemalige Krebspatientin, hat die Lösung gefunden und eine patentierte, innovative Kappe kreiert: die Clim'Hair (climhair.com).

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6. PFLEGE DEIN HAAR MIT SANFT FORMULIERTEN PRODUKTEN VOR, WÄHREND UND NACH DER KREBSBEHANDLUNG

Für eine sanfte Haarwäsche kannst du KERIUM Shampoos verwenden. Die Formulierung für empfindliche Haut und Kopfhaut ist sanft zum Haar sowie zur durch die Krebstherapie beanspruchte Kopfhaut. Darüber hinaus kannst du deinem Haar so mehr Geschmeidigkeit und Glanz verleihen.

PFLEGEPRODUKTE, DIE DEIN HAAR UND DEINE KOPFHAUT SCHÜTZEN