Ceramide für die Haut: Darum sind sie so wichtig

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Ceramide spielen eine wesentliche Rolle für geschmeidige, widerstandsfähige Haut. Was genau Ceramide sind, welche Hauttypen besonders von ihnen profitieren und warum sie in deiner Hautpflege nicht fehlen sollten, verraten wir hier.

Was sind Ceramide?

Ceramide sind spezielle Lipide (Fette), die natürlich in der Hautschutzbarriere vorkommen. Mit rund 50 % machen sie den Hauptbestandteil aller Lipide in der Hornschicht – also der äussersten Schicht der Epidermis – aus. Insgesamt finden sich mindestens neun Ceramidarten in der Haut. Sie alle werden aus Sphingolipiden und Phospholipiden gebildet. Dabei handelt es sich um sogenannte Membranlipide in den tieferen Schichten der Epidermis.

Ceramide und die Hautschutzbarriere

Um die Wirkung von Ceramiden zu verdeutlichen, schauen wir uns zunächst die Hautschutzbarriere genauer an. Dank ihrer ausgeklügelten Zusammensetzung aus Hornzellen und Lipiden bildet sie ein effektives Schutzschild. Diese natürliche Barriere bewahrt die Haut vor Feuchtigkeitsverlust und sorgt zudem dafür, dass schädliche Einflüsse von aussen nicht durch die Hautoberfläche dringen können. Verschiedene Faktoren wie das Alter, Luftverschmutzung, Veränderungen im Hormonhaushalt, bestimmte Hautzustände oder die eigene Lebensweise können die wichtige Barrierefunktion jedoch schwächen und zu einer geringeren Produktion von Ceramiden führen. Die Folge: Die Haut kann Feuchtigkeit nicht mehr ausreichend in der Haut halten und trocknet aus. Gleichzeitig bedeutet eine geschwächte Hautschutzbarriere, dass die Haut empfindlicher wird und eher zu Irritationen neigt. Daher ist es sinnvoll, Ceramide in die tägliche Hautpflege zu integrieren.

 

Aufbau der Haut: Hautschutzbarriere bewahrt die Haut vor dem Austrocknen


Wie wirkt eine Hautpflege mit Ceramiden?

Ceramide können als Wirkstoff in einer Vielzahl von Hautpflegeprodukten zum Einsatz kommen, darunter Gesichtsreiniger, Duschgele, Seren und Cremes.

Sie sollen...

  • den Gehalt an Ceramiden in der Haut erhöhen und so die Hautschutzbarriere langfristig stärken.
  • die Feuchtigkeitsversorgung der Haut unterstützen, indem sie übermässigem Feuchtigkeitsverlust entgegenwirken.
  • Anzeichen von Trockenheit und Hautirritationen mildern und der Haut mehr Geschmeidigkeit verleihen.

Anwendung von Ceramide bei verschiedenen Hautzuständen und Hauttypen

Da Ceramide Bestandteil der Haut sind, gilt ihre Verwendung in Pflegeprodukten als sicher und hochverträglich. Dadurch eignen sie sich für alle Hauttypen und eine Vielzahl an Hautbedürfnissen. Für pflegeintensive Hauttypen sowie bestimmte Hautanliegen sind Ceramide allerdings besonders von Vorteil.

 

Ceramide für trockene Haut

Zu Trockenheit neigende Haut zeichnet sich durch einen Mangel an Feuchtigkeit und Lipiden aus. Sie fühlt sich rau an und kann unangenehm spannen. Bei starker bis extremer Trockenheit kommen häufig Juckreiz, Rötungen und Brennen hinzu. Ceramide sind an dieser Stelle wichtig, um die Hautschutzbarriere wieder aufzubauen. Nur so ist die Haut in der Lage, Feuchtigkeit wieder ausreichend und langanhaltend zu speichern.

 

Ceramide bei Neurodermitis

Neurodermitis ist ein chronisch verlaufendes, entzündliches Hautanliegen mit akuten Ekzem Schüben. Bei zu Neurodermitis neigender Haut ist die Zusammensetzung der Hautschutzbarriere nachweislich verändert. So zeigen Studien beispielsweise, dass merklich weniger Ceramide in der Haut vorhanden sind.¹  Eine gezielte Hautpflege mit Ceramiden unterstützt die Barrierefunktion der Haut. Auf diese Weise wird die empfindliche, zu Irritationen und Ekzemen neigende Haut beruhigt und gewinnt an Widerstandsfähigkeit.

 

Ceramide bei Akne

Neigt die Haut zu Akne, ist die Hautschutzbarriere ebenfalls geschwächt und weist einen niedrigeren Gehalt an Ceramiden auf.²  Da Akne in der Regel mit einer übermässigen Aktivität der Talgdrüsen einhergeht, wirkt die Haut häufig fettig. Dies erweckt den Anschein, dass die Haut keine zusätzlichen Lipide benötigt. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Der Mangel an Ceramiden trocknet die Haut aus und kurbelt die Talgproduktion weiter an. Dadurch werden der ölige Hautglanz verstärkt und Unreinheiten verstärkt. Jedoch eignen sich nicht alle Fette für zu Akne neigende Haut, denn sie können sich in den Poren ablagern und diese weiter verstopfen. Ceramide sind hier ideal, denn sie verschliessen die Poren nicht und unterstützen die normale Funktion der Hautschutzbarriere.

Ceramide in Kombination mit anderen Wirkstoffen

Ceramide können mit einer Reihe an weiteren Wirkstoffen ergänzt werden, um die Haut rundum zu schützen und pflegen. Hier findest du eine Auswahl an Inhaltstoffen, deren Kombination mit Ceramiden besonders sinnvoll ist.

 

Ceramide und Niacinamid

Niacinamid (Vitamin B3) ist so vielseitig, dass es sich für ganz unterschiedliche Hautanliegen eignet. In Verbindung mit einer geschwächten Hautschutzbarriere sind vor allem die hautberuhigenden, regenerationsfördernden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften interessant. Ein weiterer Vorteil: Niacinamid regt die hauteigene Produktion von Ceramiden an. Diese Kombination ist daher optimal, um sehr trockene und irritierte Haut zu stärken. Der LIPIKAR Baume AP+M Körperbalsam von La Roche Posay pflegt zu Neurodermitis neigende Haut mit extremer Trockenheit. Seine Formel mit Niacinamid, Sheabutter und der AP+M Technologie besänftigt die Haut sofort, mildert Juckreiz und unterstützt das Mikrobiom

Tipp: Niacinamid ist auch bei zu Akne neigender Haut sehr gut geeignet, da es die übermässige Talgproduktion regulieren und Unreinheiten mildern kann.

 

Ceramide und Glycerin

Glycerin ist die Bezeichnung für einen dreiwertigen Zuckeralkohol, der ebenfalls natürlich in der Haut vorkommt. Dort agiert es als Natural Moisturizing Factor – also als natürlicher Feuchthaltefaktor. Als solcher zieht Glycerin Feuchtigkeit aus der Umgebungsluft und bindet sie in der Haut. Als Wirkstoff in der Hautpflege eignet sich Glycerin für jeden Hauttyp und ist dank seiner hohen Verträglichkeit auch für empfindliche Haut ideal. Die TOLERIANE Sensitive Creme von La Roche Posay mit Glycerin und Niacinamid beruhigt sensible, irritierte Gesichtshaut, versorgt sie mit Feuchtigkeit und stärkt das Gleichgewicht des hauteigenen Mikrobioms.

 

Ceramide und Panthenol

Panthenol (Provitamin B5) ist eine Vorstufe von Pantothensäure. Es fördert die Regeneration der Haut, wirkt besänftigend bei Irritationen, spendet Feuchtigkeit und stärkt die Hautschutzbarriere. Panthenol wird vor allem in Cremes für gereizte Haut verwendet. La Roche Posay CICAPLAST Baume B5 LSF 50 pflegt und beruhigt mit Panthenol, Procerad (einem Ceramid) und dem pflanzlichen Extrakt Madecassosid. Der hohe Lichtschutzfaktor 50 beugt weiteren Hautirritationen durch UV-Strahlung vor.

 

Ceramide und Urea

Urea (lateinisch: Harnstoff) zählt wie Glycerin zu den natürlichen Feuchtigkeitsfaktoren der Haut. Es versorgt trockene Haut mit wichtiger Feuchtigkeit und besitzt antibakterielle Eigenschaften. Darüber hinaus wirkt Urea ab einer Konzentration von 10 % leicht abschuppend. Eine Kombination von Ceramiden und Urea eignet sich vor allem bei trockener, rauer Haut, die zu übermässiger Verhornung neigt. Die LIPIKAR Lait Urea 10 % dreifach wirksame Feuchtigkeitslotion von La Roche Posay versorgt sehr trockene, schuppige und raue Haut mit intensiver Feuchtigkeit. 10 % Urea, HEPES und Sheabutter mildern die Anzeichen von Trockenheit und sorgen für mehr Elastizität sowie ein glatteres Hautgefühl.

Fazit: Ceramide für eine starke Hautschutzbarriere

Die natürliche Schutzbarriere der Haut setzt sich aus mehreren Bestandteilen zusammen. Dazu gehören auch verschiedene Lipide, insbesondere Ceramide. Sie sind unerlässlich, um die wichtige Funktion der Hautschutzbarriere aufrechtzuerhalten. Indem du Ceramide in die tägliche Pflegeroutine integrierst, verbessert sich die Feuchtigkeitsbalance der Haut und die Hautschutzbarriere wird langanhaltend gestärkt. 

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Veröffentlicht am 09.02.2024

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Für empfindliche Haut

¹Imokawa G. et al. Decreased Level of Ceramides in Stratum Corneum of Atopic Dermatitis: An Etiologic Factor in Atopic Dry Skin? Journal of Investigative Dermatology. 1991 Apr; 96(4):523-526. URL: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022202X91904608
²Schachner L. et al. Insights into acne and the skin barrier: Optimizing treatment regimens with ceramide-containing skincare. Journal of Cosmetic Dermatology. 2023 Aug; 22(11):2902-2909. URL: https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jocd.15946#:~:text=In%20acne%20patients%2C%20skin%20ceramide,more%20vulnerable%20to%20environmental%20conditions.&text=Subclinical%20inflammation%20is%20present%20early,the%20absence%20of%20follicular%20hyperkeratinization.%20%E2%80%8B