NEURODERMITIS

Neurodermitis ist weit verbreitet – besonders bei Babys und Kindern: zwischen 10 und 20 % weisen Anzeichen von Ekzemen auf. Bei der Hälfte der Fälle ist die Neurodermitis bis zu einem Alter von fünf Jahren verschwunden, sie kann aber auch bis in das Jugend- und Erwachsenenalter bestehen.1  Hier erfährst du alles Wichtige rund um das Thema Neurodermitis.

Was ist Neurodermitis?

Als Neurodermitis wird ein chronisch-entzündlicher, in Schüben verlaufender Hautzustand bezeichnet. In der Dermatologie wird Neurodermitis auch atopische Dermatitis, atopisches Ekzem oder endogenes Ekzem genannt. Neurodermitis kann einen leichten Verlauf mit nur wenigen Symptomen nehmen, es gibt aber auch wechselhafte oder sehr schwere Verläufe. Sie können mit deutlichen Einschränkungen im Alltag einhergehen. Für ein möglichst sorgenfreies Leben mit Neurodermitis ist umfangreiches Wissen über dieses Hautanliegen deshalb essenziell. Bei La Roche Posay möchten wir dir dabei unterstützend zur Seite stehen.

 

Wie entsteht Neurodermitis?

Um die Entstehung von Neurodermitis zu verstehen, müssen wir uns den Aufbau der Haut anschauen. Die Oberhaut (Epidermis) des menschlichen Körpers besteht aus der Basalschicht, der Stachelzellschicht und der Hornschicht. Letztere ist der nach außen sichtbare Teil der Haut. Sie schützt den Körper vor äußeren Einflüssen sowie vor Feuchtigkeitsverlust und erneuert sich kontinuierlich. Bei Neurodermitis ist die Funktion der natürlichen Hautschutzbarriere gestört. Dasselbe gilt auch für das Mikrobiom der Haut. Diese Ansammlung nützlicher Mikroorganismen bietet wichtigen Schutz vor unerwünschten Bakterien. Durch das Ungleichgewicht trocknet die Haut aus und wird durchlässig für schädliche Allergene, Bakterien und Pilze. Sie dringen in die Haut ein und können Entzündungen begünstigen. Staphylokokken besiedeln zu Neurodermitis neigende Haut besonders stark.Durch den entstehenden Juckreiz wird die Haut häufig noch weiter aufgekratzt und die Hautschutzbarriere wird noch weiter geschwächt.

 

Was ist die Ursache von Neurodermitis?

Die Ursache von Neurodermitis ist bislang nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass manche Menschen vermehrt dazu neigen, eine Neurodermitis zu entwickeln. Hier scheint die genetische Veranlagung zu trockener Haut sowie zu einer Überempfindlichkeitsreaktion des Immunsystems eine große Rolle zu spielen. Darüber hinaus gibt es weitere Einflussfaktoren, sogenannte Trigger, die eine atopische Dermatitis und auch ihre Schübe begünstigen. Es ist daher wichtig, einen genaueren Blick auf die möglichen Auslöser für Neurodermitis zu werfen.

 

Äußere Einflüsse und Neurodermitis

Die Haut ist täglich einer Vielzahl von äußeren Einflüssen ausgesetzt, die sich auf das Erscheinungsbild von Neurodermitis auswirken können. Dazu gehören:

  • verschiedene Allergene, wie Pollen, Tierhaare, Hausstaubmilben oder Nahrungsmittel
  • Nikotin und Zigarettenrauch
  • Umweltschadstoffe, wie beispielsweise Feinstaub
  • falsche oder übermäßige Hautreinigung
  • Klima und Jahreszeiten, beispielsweise Hitze, Kälte, trockene Luft und Schwitzen
  • enge Kleidung, besonders Wolle, Polyester oder Viskose
  • hormonelle Veränderungen

Neurodermitis-Schub bei Stress

Stress ist ebenfalls häufiger Auslöser für einen Neurodermitis-Schub. Die erhöhte Ausschüttung von Stresshormonen nimmt Einfluss auf das Immunsystem und auch auf die Haut.3  Auf diese Weise wird die Hautschutzbarriere zusätzlich geschwächt und Entzündungen werden begünstigt. So können sich die Anzeichen von Neurodermitis stressbedingt verstärken.

Gut zu wissen: Auch wenn du von deinem Hautarzt eine medikamentöse Behandlung für Neurodermitis verordnet bekommen hast, können Stressfaktoren dennoch einen Schub auslösen.

 

Neurodermitis und Juckreiz: Ein Teufelskreislauf

 

Ernährung bei Neurodermitis

Einige Lebensmittel sind wahre Trigger bei Neurodermitis und können Schübe begünstigen. Welche das sind, ist nicht immer so leicht herauszufinden. Für eine erste Einschätzung findest du hier eine Tabelle der Dos and Don’ts für Lebensmittel bei Neurodermitis.

 

Häufig verträgliche Lebensmittel bei Neurodermitis
Häufig unverträgliche Lebensmittel bei Neurodermitis
Getreide: Dinkel, Hafer, Gerste, Hirse, Quinoa, Buchweizen, Amaranth, Reis, Mais Getreide: Weizen, Hartweizen, Roggen, industrielle Backwaren mit Zusatzstoffen
Obst: Banane, Birne, süße Äpfel (Jonagold, Pink Lady), Heidelbeere, Mango, Weintraube, Wassermelone Obst: Obstsorten mit hohem Säuregehalt (Ananas, Zitrusfrüchte), Stein- und Kernobst (Pfirsich, Stachelbeere, Sauerkirsche), Rhabarber, Erdbeere, saure Äpfel (Granny Smith, Boskop)
Gemüse: Blumenkohl, Brokkoli, Blattsalate, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kohl, Kohlrabi, Spinat, Zucchini, Pilze, Kürbis, Spargel, Salatgurke Gemüse: Zwiebeln, Tomaten, Sauerkraut, Sellerie, Knoblauch, eingelegtes Gemüse, industriell verarbeitete Kartoffelprodukte
Molkereiprodukte und Eier: Ziegenmilch oder Schafsmilch können möglich sein. Alternativen: Haferdrink oder Reisdrink Molkereiprodukte und Eier: Kuhmilch, Kuhmilchprodukte und Eier in jeder Variation
Fleisch: Huhn, Pute, Rind, Wild, Lamm, Kalb, Kaninchen (am besten frisch und ohne Zusätze) Fleisch: Schweinefleisch, Räucherwaren, gepökeltes Fleisch sowie Fleisch und Wurst mit Farb-, Konservierungs- und Aromastoffen
Fisch: manchmal wird Hochseefisch vertragen (Hering, Makrele, Kabeljau, Sprotte, Seelachs) Fisch: Fisch und Meeresfrüchte allgemein (frisch oder industriell verarbeitet)
Fette und Öle: ungehärtetes Kokosfett, kaltgepresstes Pflanzenöl, Margarine, Sauerrahmbutter Fette und Öle: Halbfettmargarine, Mayonnaise, Remoulade
Nüsse und Samen: Mandeln, Sesam, Kokosnuss, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Pinienkerne Nüsse und Samen: Erdnüsse, Haselnüsse, Walnüsse, Paranüsse, Pekannüsse, Macadamianüsse, Pistazien, Cashewkerne
Getränke: Wasser, Apfelschorle mit geringem Saftanteil, Grüne Kräuterteesorten (Brennnessel, Fenchel, Pfefferminze) Getränke: Kaffee, alkoholische Getränke, Fruchtsäfte, Softdrinks, Schwarzer Tee, aromatisierte Teesorten, kakaohaltiges Getränkepulver

 

Bitte beachte, dass diese Tabelle lediglich als Orientierung dient. Ob und in welchem Maße bestimmte Lebensmittel bei Neurodermitis vertragen werden, ist sehr individuell. Achte besonders auf einen ausgewogenen Speiseplan, damit keine Mangelernährung entsteht.

EXPERTEN-ZITAT

„Die Ernährung hat Einfluss auf Neurodermitis und Ekzem Schübe. Das hat verschiedene Ursachen. Neben Allergien gibt es auch sogenannte Pseudoallergien. Entscheidender Faktor ist ein Eiweißstoff im Körper, das Histamin. Das Histamin schütten wir z.B. schlagartig vermehrt aus, wenn wir mit einem Allergieauslöser in Kontakt kommen, aber Histamin ist auch in vielen Nahrungsmitteln enthalten. Wenn wir diese zu uns nehmen, haben wir ähnliche Symptome wie bei Allergien. Es kommt zu Hautrötungen oder zu Ekzemen, die man über die Nahrung beeinflussen kann.“

-Dr. Richard Travnik

Dr. Travnik

Was sind die Symptome von Neurodermitis?

Die Anzeichen von Neurodermitis sind vielfältig und können, je nach aktuellem Schweregrad, variieren oder unterschiedlich stark ausgeprägt sein.

 

Juckreiz bei Neurodermitis

Das Hauptsymptom bei Neurodermitis ist Juckreiz. Dieser kann selten, aber auch häufig auftreten und reicht von einer schwachen bis zu einer sehr starken Ausprägung. Neurodermitis komplett ohne Juckreiz ist dagegen eher untypisch, auch wenn ansonsten alle anderen Anzeichen einer atopischen Dermatitis vorliegen. Je mehr du die juckende Hautstelle reibst oder kratzt, desto intensiver wird der Juckreiz. Hier ist vor allem eine gute Basis-Hautpflege wichtig, um den Kreislauf aus Jucken-Kratzen-Jucken zu durchbrechen, damit sich die Haut erholen kann.

 

Neurodermitis und Ausschlag

Neurodermitis geht mit Hautausschlag einher, dessen Intensität oft variiert. Insbesondere während eines Schubs kommt es zu akutem Ausschlag, bei dem die Haut gerötet ist und starken Juckreiz aufweist. Zusätzlich können sich in diesem Stadium der Neurodermitis Bläschen auf der Haut bilden, die beim Aufgehen nässen. Nach der akuten Phase bessert sich das Hautbild allmählich.

 

Trockene Haut bei Neurodermitis

Da die Hautschutzbarriere bei Neurodermitis geschwächt ist, gehört sehr trockene und empfindliche Haut zu den typischen Anzeichen. Häufiges Kratzen verändert das Erscheinungsbild von trockener Haut mit der Zeit. Sie wird dicker und kann verhornen, um sich selbst zu schützen. Dieser Vorgang wird Lichenifikation genannt. Die jeweiligen Hautstellen können dann lederartig aussehen und einen bräunlichen, grauen oder rötlichen Farbton annehmen. Die Haut fühlt sich zudem meist rau und schuppig an.

An welchen Körperstellen tritt Neurodermitis auf?

Die atopische Dermatitis kann verschiedene Hautstellen betreffen. Wir zeigen die Hautareale, an denen Neurodermitis am häufigsten auftritt.

 

Neurodermitis im Gesicht

Das Gesicht ist in der Regel nicht durch Kleidung bedeckt und somit Umwelteinflüssen wie Pollen, Feinstaub, Kälte oder Wind ungeschützt ausgesetzt. Zudem ist die Haut in dem Bereich sehr sensibel und benötigt deshalb intensive Pflege. Ideal ist eine Gesichtscreme speziell für zu Neurodermitis neigender Haut. Im Gesicht zeigt sich Neurodermitis bevorzugt an den Lippen und um den Mund. Bei Kindern tritt zudem häufig das sogenannte Leckekzem auf. Die Lippen sind bei Neurodermitis besonders trocken, sodass das Kind sie häufig leckt und befeuchtet. Dies kann die sensible Haut der Lippen zusätzlich beanspruchen, zu Rötungen und im weiteren Verlauf zu Entzündungen führen. Ein atopisches Ekzem kann aber auch an anderen Stellen des Gesichts auftreten, wie etwa an den Wangen.

 

Neurodermitis am Auge

Die Anzeichen einer atopischen Dermatitis können auch im Augenbereich auftreten. Neurodermitis an den Augen äußert sich durch juckende, allergische Ekzeme an den Augenlidern oder zwischen den Augenbrauen. Zudem besteht ein Zusammenhang zwischen Neurodermitis und der sogenannten atopischen Keratokonjunktivitis, kurz AKK. Dabei handelt es sich um eine nichtinfektiöse Form der Bindehautentzündung. Sie scheint besonders während der Heuschnupfen-Saison aufzutreten.

 

Neurodermitis an Hals und Nacken

Anzeichen von Neurodermitis am Hals und am Nacken sind ebenfalls keine Seltenheit. Kleidung kann die sensible Haut in diesem Bereich zusätzlich reizen: Rollkragenpullover, Hemden mit Kragen oder auch Schals und Halstücher beanspruchen die Haut sehr. Das gilt umso mehr bei Kleidungsstücken aus Wolle. Achte bei Neurodermitis deshalb vor allem auf hautverträgliche und atmungsaktive Materialien, wie Leinen oder Baumwolle.

 

Neurodermitis auf der Kopfhaut

Bei einer atopischen Dermatitis ist oft auch die Kopfhaut besonders beansprucht. Sie kann jucken, spannen und schuppen. Durch vermehrtes Kratzen kommt es nicht selten zu nässenden Stellen. Auch beim Kämmen kann Neurodermitis auf der Kopfhaut unangenehm sein. Verwende daher ein mildes Shampoo, das auf die Bedürfnisse von trockener, empfindlicher und schuppender Kopfhaut abgestimmt ist. Wasche deine Haare mit warmem, nicht zu heißem Wasser und lasse sie nach Möglichkeit an der Luft trocknen.

 

Neurodermitis an Armen und Beinen

Neurodermitis an Armen, Armbeugen, Ellenbogen, Beinen und Kniekehlen tritt vor allem bei Säuglingen auf. In einigen Fällen zeigen sich die Anzeichen in diesen Bereichen aber auch bei älteren Kindern oder Erwachsenen.

 

Neurodermitis an Händen und Füßen

Die Hände werden im Alltag besonders stark beansprucht. Häufiges Händewaschen kann die Haut zusätzlich austrocknen und so Juckreiz, Rötungen und Spannungsgefühle begünstigen. Typischerweise zeigen sich die Anzeichen von Neurodermitis am Handrücken und der Handinnenfläche. Atopische Ekzeme können aber auch am Handgelenk oder an den Fingern auftreten. Die Füße werden ebenfalls sehr beansprucht. Insbesondere das Tragen von Socken und Schuhen sorgt oft für eine Verstärkung der Anzeichen bei atopischer Dermatitis. Neurodermitis am Fuß zeigt sich meist durch sehr trockene, juckende und gerötete, teilweise auch schuppige Stellen an den Zehenspitzen oder zwischen den Zehen.

Hat mein Baby / Kind Neurodermitis ? - Symptome, Ursachen & Cremen

Neurodermitis in verschiedenen Lebensphasen

Das Erscheinungsbild von Neurodermitis kann sich während der unterschiedlichen Lebensphasen mehrfach verändern.

 

Neurodermitis bei Babys

Die ersten Anzeichen einer atopischen Dermatitis treten oft bereits im zweiten oder dritten Lebensmonat auf. Bei Babys äußert sich der Anfang von Neurodermitis vor allem im Gesicht, auf der Kopfhaut sowie an den Außenseiten der Arme und Beine. Die Bildung von sogenanntem Milchschorf an der Kopfhaut kann ein erstes Symptom eines atopischen Ekzems sein. Allerdings bedeutet Milchschorf allein nicht automatisch, dass das Kind im weiteren Verlauf auch tatsächlich eine Neurodermitis entwickelt. Ist die Haut jedoch gerötet und weist nässende Stellen oder schuppige Krusten auf, können dies Anzeichen von Neurodermitis beim Säugling sein.

Neurodermitis bei Kindern

Im Kindergarten- und Schulalter verschiebt sich das Erscheinungsbild der Neurodermitis. Die Anzeichen treten dann vor allem an Kniekehlen, Armbeugen und Handgelenken auf. Hier wird daher auch vom sogenannten Beugeekzem gesprochen. Diese Stellen neigen vermehrt zur Lichenifikation, also der flächenhaften Verdickung der Haut. Bei Kindern kann zudem der starke Juckreiz eine besondere Herausforderung darstellen. Hier ist eine hautberuhigende Hautpflege empfehlenswert, die auch unterwegs unkompliziert auf die betreffenden Hautstellen aufgetragen werden kann.

EXPERTEN-ZITAT

„Neurodermitis ist zwar eine stark juckende, chronische Erkrankung. Allerdings verringern sich Ekzeme, die bei Säuglingen auftreten bis zum zweiten Lebensjahr deutlich.“

-Dr. Richard Travnik

Dr. Travnik

Neurodermitis in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft geht mit hormonellen Veränderungen des Körpers einher. Diese Umstellung des Hormonhaushaltes kann unter anderem das Immunsystem beeinflussen. Bei Schwangeren mit einer atopischen Neigung werden die Anzeichen von Neurodermitis dadurch oft begünstigt oder verstärkt. Sie treten bevorzugt während des zweiten und dritten Trimesters auf. Der medizinische Fachbegriff hierfür lautet atopische Schwangerschaftsdermatose.

 

Neurodermitis im Alter

Die Anzeichen von Neurodermitis treten manchmal auch nach jahrelanger Symptomfreiheit plötzlich wieder auf. So können beispielsweise die hormonellen Einflüsse während der Wechseljahre Neurodermitis begünstigen. Besonders im mittleren Alter äußert sich Neurodermitis durch kleine, stark juckende Knötchen. Hautekzeme, die zum ersten Mal im Alter auftreten, haben meist andere Ursachen als eine Neurodermitis, die bereits im Kindesalter bestand. Experten vermuten, dass in vielen Fällen eine Verbindung zu Umwelteinflüssen, wie etwa Luftverschmutzung, besteht. Dies gilt insbesondere bei Menschen, die keine genetische Veranlagung zu atopischen Ekzemen besitzen.

Behandlung von Neurodermitis

Die atopische Dermatitis erfordert viel Aufmerksamkeit und Geduld. Um Neurodermitis möglichst effektiv behandeln zu können, ist eine ganzheitliche Sichtweise von Vorteil.

 

Was hilft gegen Neurodermitis?

Da Neurodermitis chronisch verläuft, gilt es vor allem, die Anzeichen zu mildern. Ein weiteres wichtiges Ziel ist das Verlängern der Abstände zwischen den Schüben. Du kannst diesen Prozess aktiv unterstützen, indem du:

  • mögliche Provokationsfaktoren vermeidest.
  • eine konsequente Hautpflege betreibst – auch in schubfreien Zeiten.
  • spezielle Pflegeprodukte für zu Neurodermitis neigende Haut verwendest.

Hausmittel bei Neurodermitis

Einfache Hausmittel eignen sich als Unterstützung, um die Symptome von Neurodermitis in akuten Phasen zu mildern. So kannst du zum Beispiel kühle Wickel oder Kompressen zur äußerlichen Anwendung nutzen. Sie wirken beruhigend und juckreizmildernd. Gängige Hausmittel hierfür sind Sude aus Kamillenblüten oder schwarzem Tee. Auch Heilerde, Kokosöl oder Quark werden – vor allem im Gesicht – gerne verwendet. Bei allen Hausmitteln gegen Neurodermitis gilt jedoch: Lasse besondere Vorsicht walten und breche die Anwendung ab, sobald ein unangenehmes Gefühl auf der Haut entsteht.

 

Neurodermitis – Wann zum Hautarzt?

Bei Anzeichen eines Ekzems ist die hautärztliche Abklärung grundsätzlich empfehlenswert. Nur so kann Neurodermitis zuverlässig diagnostiziert oder ausgeschlossen werden. Der Hautarzt berät zudem ausführlich über eine eventuelle medikamentöse Therapie, wie etwa mit Kortison. Auch eine Lichttherapie oder Klimatherapie kommen begleitend in Frage. Darüber hinaus ist es sinnvoll, regelmäßig Kontrolltermine wahrzunehmen. So kann die Behandlung von Neurodermitis jederzeit an den aktuellen Hautzustand angepasst werden.

Drei Fragen an einen Neurodermitis Experten

Wir haben den Dermatologen und Allergologen Dr. med. Richard Travnik zum Thema Neurodermitis befragt. Dr. Travnik ist verantwortlicher Vertreter der leitenden Dermatologin in der Praxis für Dermatologie & Urologie im medizinischen Zentrum Kastanienhof Köln.

Ist Neurodermitis ansteckend?

Nein, Neurodermitis ist nicht ansteckend. Da es sich um keine bakterielle oder virale Erkrankung handelt, können weder Bakterien noch Viren oder andere Erreger übertragen werden.

Wie lange dauert ein Neurodermitis Schub?

Die Dauer der akuten Schübe bei Neurodermitis ist individuell verschieden. Ein Schub kann von wenigen Tagen bis mehreren Wochen andauern. In manchen Fällen bleiben die akuten Hautausschläge auch über Monate bestehen.

Ist Neurodermitis heilbar?

Vollständig heilbar ist Neurodermitis zwar nicht, das Erscheinungsbild lässt sich aber mit einer Kombination aus sorgfältiger Hautpflege, angepasstem Lebensstil und dermatologischer Begleitung langfristig mildern.

Hautpflege bei Neurodermitis

Die richtige Hautpflege bei Neurodermitis ist besonders wichtig. Sie trägt maßgeblich dazu bei, das Erscheinungsbild von atopischer Dermatitis zu mildern. Hier findest du Tipps rund um das Thema Reinigung und Pflege bei zu Neurodermitis neigender Haut.

 

WELCHES DUSCHGEL UND SHAMPOO BEI NEURODERMITIS?

Wasser entzieht der Haut bei der Reinigung wichtige Lipide (Fette) und Feuchtigkeit. Aufgrund des pH-Wertes gilt dies auch für viele herkömmliche Reinigungsprodukte für Gesicht und Körper. Sie können die Hautschutzbarriere schwächen und Ekzeme so begünstigen. Der natürliche pH-Wert der Haut sollte also möglichst nicht oder nur sehr geringfügig durch waschaktive Substanzen beeinflusst werden. Ideal sind daher pH-hautneutrale, rückfettende Produkte speziell für trockene und zu Neurodermitis neigende Haut.

 

WELCHE CREME BEI NEURODERMITIS?

Die geeigneten Pflegeprodukte bei atopischer Dermatitis sind vor allem vom aktuellen Hautzustand abhängig:

  • Eine reichhaltige, rückfettende Creme für zu Neurodermitis neigende Haut pflegt sehr trockene und schuppige Haut besonders intensiv.
  • Um Schüben entgegenzuwirken und zur Anwendung im Sommer eignen sich weniger reichhaltige Formeln, die hautberuhigend wirken und Feuchtigkeit spenden.
  • Bei sehr ausgeprägten Anzeichen kann ein Medizinprodukt oder zusätzlich eine rezeptpflichtige Creme hilfreich sein.

Zudem sollte deine Creme bei Neurodermitis keine irritierenden Inhaltsstoffe enthalten. Dazu zählen beispielsweise bestimmte Duftstoffe, Farbstoffe und Konservierungsstoffe.

 

WELCHE SONNENCREME BEI NEURODERMITIS?

Zu Neurodermitis neigende Haut ist besonders sonnenempfindlich. Da die Hautschutzbarriere geschwächt ist, gelangen UV-Strahlen leichter in die tieferen Hautschichten. Dies erhöht das Risiko für Sonnenbrand und Anzeichen vorzeitiger Hautalterung sowie für Zellschäden. Zudem kann die UV-Strahlung Schübe begünstigen. Setze daher auf einen zuverlässigen und hochwirksamen Sonnenschutz. Genau wie bei anderen Pflegeprodukten ist auch bei der Sonnenpflege wichtig, dass sie keine allergieauslösenden Zusatzstoffe enthält. Eine geeignete Sonnencreme bei Neurodermitis besitzt neben einem hohen Lichtschutzfaktor eine feuchtigkeitsspendende Formel in einer leichten, schnell einziehenden Textur.

MIT WELCHEN PRODUKTEN KANN ICH ZU NEURODERMITIS NEIGENDE HAUT PFLEGEN?

Damit du deine zu Neurodermitis neigende Haut umfassend verwöhnen kannst, ist die Wahl der richtigen Hautpflege wichtig. Die LIPIKAR-Produkte von La Roche Posay sind speziell auf empfindliche, trockene und zu Ekzemen neigende Haut abgestimmt. Alle Formeln dieser Pflegeserie enthalten Sheabutter sowie Thermalwasser aus La Roche-Posay. Sheabutter unterstützt die Regeneration der Haut mit hautähnlichen Lipiden, während Thermalwasser die Haut beruhigt, stärkt und schützt.

 

RÜCKFETTENDE DUSCHCREME

LIPIKAR Surgras Duschcreme reinigt empfindliche, trockene Haut sanft und spendet Feuchtigkeit. Die rückfettende Formel mit Sheabutter und Niacinamid beruhigt irritierte Haut und schützt sie vor der austrocknenden Wirkung von Wasser.
 
 

SCHNELLE MILDERUNG VON EKZEM-ANZEICHEN

LIPIKAR Eczema Med ist ein Medizinprodukt, das Anzeichen von Entzündungen der Haut schnell mildert. Die reichhaltige Creme versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und trägt zum Gleichgewicht des Haut-Mikrobioms bei. Lasse die Creme mindestens fünf Minuten einziehen, um die Haut bei Rötungen, Juckreiz und anderen Irritationen zu beruhigen.
 
 

RÜCKFETTENDER BALSAM

LIPIKAR Baume AP+M dreifach wirksamer Balsam beruhigt die Haut im Gesicht und am Körper sofort. Die Formel mit Anti-Rückfall-Effekt mildert Juckreiz, pflegt die Haut und fördert eine widerstandsfähigere Hautschutzbarriere. Dank AP+M Technologie unterstützt der Balsam das Mikrobiom der Haut.
 
 

JUCKREIZMILDERNDER STICK

LIPIKAR Stick AP+ beruhigt gereizte Haut sofort und mildert Juckreiz. Der Stick mit dem praktischen Format für unterwegs vereint eine Kombination aus feuchtigkeitsspendenden, schützenden und beruhigenden Inhaltsstoffen.
 
 

REGENERIERENDE HANDCREME

LIPIKAR Xerand ist eine regenerierende Handcreme für sehr trockene Hände. Sie spendet Feuchtigkeit und hilft dabei, die Hautschutzbarriere wieder aufzubauen. Gleichzeitig wird die Haut vor äußeren Reizfaktoren geschützt.
 
Das Erscheinungsbild von Neurodermitis ist sehr komplex und erfordert viel Aufmerksamkeit. Ein ganzheitliches Konzept, das mögliche Auslöser berücksichtigt und eine abgestimmte Hautpflege beinhaltet, ist hier besonders wichtig. Auf diese Weise kannst du die Anzeichen von zu Neurodermitis neigender Haut mildern und die Lebensqualität deutlich verbessern.


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Die enthaltenen Informationen stellen keinen Ersatz für eine individuelle, medizinische Diagnose, Behandlung oder Beratung dar, die von einem Arzt oder Apotheker eingeholt werden sollte. Neben der Behandlung der Grunderkrankung kann ergänzend eine geeignete Basispflege verwendet werde.
 

Aktualisiert am 10.01.2024

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LIPIKAR ist die führende Körperpflege- und Hygieneserie in Europa für empfindliche, sehr trockene und zu Neurodermitis neigende Haut. Die Serie enthält Produkte für die ganze Familie - von Neugeborenen bis zu Senioren.

1Nantes University Hospital. Ophthalmological Adverse Events of Tralokinumab in AD (TRALO-Oeil). Good Clinical Practice Network. Stand: Jan 2023. URL: https://ichgcp.net/clinical-trials-registry/NCT05682976
2Geoghegan J., Irvine A., Foster T. Staphylococcus aureus and Atopic Dermatitis: A Complex and Evolving Relationship. Trends Microbiol. 2018 Jun; 26(6):484-497. URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29233606/
3Chen Y., Lyga J. Brain-Skin Connection: Stress, Inflammation and Skin Aging. Inflamm Allergy Drug Targets. 2014 Jun; 13(3):177-190. URL: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4082169/