Neurodermitis an den Händen – das hilft gegen das Ekzem

Im Gegensatz zur Körperhaut verfügt die Haut an deinen Händen über kaum Unterhautfettgewebe und nur wenige Talgdrüsen, weshalb sie besonders schnell austrocknet. Gleichzeitig ist sie jedoch täglich mechanischen Belastungen sowie Wasser, Chemikalien und anderen Stoffen ausgesetzt, was Schwerstarbeit für unsere Hautschutzbarriere bedeutet. Die Folge kann Neurodermitis an den Händen sein. Wir verraten dir, wie du das atopische Ekzem erkennst und richtig behandelst.

Symptome: Wie sieht Neurodermitis an den Händen aus?

Deine Hände fühlen sich rau an, sind gerötet und jucken? Besonders während der kalten Jahreszeit kommt das vielen von uns bekannt vor. Treten die Symptome jedoch schubweise auf und rauben dir sogar den Schlaf, kann es sich um Neurodermitis, die auch unter den Begriffen atopisches Ekzem, dyshidrotisches Ekzem oder Handekzem bekannt ist, handeln.

Da deine Hautschutzbarriere bei Neurodermitis an der Hand gestört ist, trocknet die Haut aus und Schadstoffe sowie Mikroorganismen können leichter eindringen. Der Neurodermitis-Ausschlag an der Hand äußert sich zwar von Mensch zu Mensch unterschiedlich, tritt aber meist am Handrücken, an den Handinnenflächen, entlang der Finger und im Bereich der empfindlichen Fingerspitzen auf.

Zu den typischen Symptomen zählen:

  • Hautrötungen, da deine Haut mit Entzündungen auf die gestörte Hautschutzbarriere reagiert
  • Extreme Trockenheit, wodurch sich Risse und Einschnitte bilden
  • Nässende Stellen sowie Bläschen bei Neurodermitis an der Hand
  • Starker Juckreiz
  • Aufgequollene, gereizte Haut und Hautverdickungen
  • Seltener: Veränderungen der Nagelplatte durch Kratzen, wie der sogenannte „Glanznagel”

Kann Neurodermitis einfach verschwinden?

Wichtig: Auch wenn du für einige Zeit Ruhe vor den oben genannten Symptomen hast, ist deine Neurodermitis höchstwahrscheinlich nicht verschwunden. Das atopische Ekzem verläuft in Schüben, die unterschiedlich häufig vorkommen und unterschiedlich lange dauern – ob über Tage, Wochen oder sogar mehrere Monate.

 

Wusstest Du schon?
Neurodermitis an der Hand ist weder ansteckend, noch weist sie auf eine mangelnde Hygiene hin. Da sie nicht durch Viren oder Bakterien ausgelöst wird, kannst du beim Händeschütteln weder Keime noch andere Krankheitserreger übertragen!

Welche Ursachen für Neurodermitis an den Händen gibt es?

Die genauen Ursachen für Neurodermitis an der Hand sind wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt – Dermatologen vermuten jedoch sowohl erblich bedingte Faktoren als auch äußere Einflüsse. Für Neurodermitis an den Händen sind oft Reizungen durch folgende Auslöser, auch „Trigger” genannt, verantwortlich:

  • Aggressive Chemikalien, wie Putz- oder Waschmittel
  • Austrocknende Pflegeprodukte, wie bestimmte Seifen sowie Desinfektionsmittel
  • Feuchtigkeit durch häufiges Händewaschen oder bei der Arbeit mit Wasser
  • Kälte und trockene Heizungsluft im Winter
  • Wiederholter Kontakt mit Allergenen, wie Latex, Nickel, Chrom- oder Kobaltverbindungen

Diese Trigger stören den Säureschutzmantel der Haut, der diese im gesunden Zustand dank Lipiden und Feuchtigkeit weich und geschmeidig hält und einen natürlichen Schutzschild vor Bakterien und Keimen bildet.

 

Experten-Tipp
Bist du dir unsicher, ob du auf einen bestimmten Stoff allergisch bist, kann dein Arzt eine Kontaktallergie als Ursache mithilfe eines Allergietests feststellen!

 

 

Spezialfall „Berufsdermatose”

Als sogenannte „Berufsdermatose”, gehört Neurodermitis an den Händen zu einer der häufigsten Berufserkrankungen. Kein Wunder, denn unsere Hände sind im Alltag viel häufiger mit den verschiedensten Stoffen in Kontakt, als jedes andere Körperteil.

Eine leichte Neurodermitis an der Hand entsteht schnell bei der Arbeit in feuchten Milieus, wie im Friseursalon oder in der Küche. Noch extremer werden deine Hände jedoch in Jobs beansprucht, bei denen du täglich mit Desinfektionsmitteln, Industrieseife, chemischen Substanzen, Schmieröl oder Benzin in Berührung kommst. Übrigens: Selbst vermeintlich schützende Gummihandschuhe können zum Problem werden, wenn du allergisch auf das enthaltene Latex reagierst.

Was hilft gegen Neurodermitis an den Händen?

Obwohl laut Dermatologen noch keine vollständige Heilung der Neurodermitis bekannt ist, kannst du die Anzeichen zu Neurodermitis neigender Haut durch die richtige Hautpflege, effektive Hausmittel oder medizinische Behandlungsmöglichkeiten mildern. Allerdings ist es wichtig, dass du den verantwortlichen Trigger kennst – nur wenn dieser gefunden ist, kannst du ihn vermeiden und dem atopischen Ekzem entgegenwirken.

 

Hausmittel gegen Neurodermitis an den Händen

Zusätzlich zu sanften Pflegeprodukten kannst du die Behandlung mit Hausmitteln unterstützen, die du bereits im Vorratsschrank hast. Wende die Hausmittel jedoch mit Bedacht an und führe im Zweifelsfall einen Verträglichkeitstest durch:

  • Aloe vera
    Als eine der ältesten und wirksamsten Heilpflanzen, versorgt die Aloe vera deine Haut mit intensiver Feuchtigkeit und vielen wertvollen Vitaminen. Die enthaltenen Enzyme helfen außerdem dabei, Entzündungen zu mildern und die gereizte Haut zu beruhigen. Verteile dafür einfach etwas pures Aloe vera Gel auf den betroffenen Hautstellen.
  • Kokos- und Olivenöl
    Sowohl kaltgepresstes Kokosöl sowie natives Olivenöl pflegen zu Neurodermitis neigende Haut und tragen zur Regulierung der Hautschutzbarriere bei. Dafür gibst du etwas Öl auf deine Hände und verreibst es sanft.
  • Hand-Packungen aus Joghurt oder Quark
    Die Milchsäuren in Joghurt und Quark spenden deiner Haut Feuchtigkeit und wirken zudem angenehm kühlend, wenn du sie direkt aus dem Kühlschrank nimmst. Gebe eine dünne Schicht der Milchprodukte auf deine Hände und lasse die Hand-Maske für circa zehn bis 15 Minuten einwirken.
  • Kühlpads und -akkus
    Für schnelle SOS-Hilfe bei akutem Juckreiz sorgen Kühlpads oder -akku, die du in ein Küchentuch einwickelst und auf die betroffenen Stellen legst.

Wann solltest du mit Neurodermitis an den Händen zum Arzt?

Grundsätzlich sollte Neurodermitis an den Händen immer dermatologisch begleitet werden, um auch akute Phasen schnell in den Griff zu bekommen. Spätestens, wenn deine Symptome stärker oder die betroffene Fläche größer wird, solltest du deinen Hautarzt um eine genaue Diagnosestellung bitten.

Meist verschreibt der Dermatologe bei starker Neurodermitis an den Händen kortisonhaltige Salben, sogenannte Dermokortikoiden. Wirksam bei Ekzem-Symptomen ist auch unsere LIPIKAR Eczema Med Cream mit Endobioma, die die Symptome der Neurodermitis mildert und das Mikrobiom der Haut stärkt.

Produktempfehlung Disclaimer

Die richtige Pflege bei Neurodermitis an den Händen

Ergänzend der Neurodermitis-Behandlung gehört auch die sorgfältige Pflege. Statt zu parfümierten Reinigungs- und Pflegeprodukten solltest du zu sanften Seifen, Dusch- und Handcremes greifen, die deinen Säureschutzmantel nicht zusätzlich angreifen.

Achtung: Auch natürliche Inhaltsstoffe, wie ätherische Öle, Lanolin oder Propolis, bergen ein hohes Allergiepotential und zählen somit zu den Triggern.

 

Reinigung

Reinige deine Hände nicht zu häufig und nutze vorwiegend rückfettende Reinigungsprodukte, wie unsere Duschcreme LIPIKAR Syndet AP+. Die leicht schäumende Creme mit Niacinamiden und Sheabutter beruhigt die Haut bereits während der Reinigung und versorgt sie mit intensiver Feuchtigkeit.

Du bevorzugst das klassische Seifenstück? Unser La Roche Posay LIPIKAR Surgras Seifenstück mit wertvollen Lipiden reinigt sanft und füllt den Lipidspeicher deiner Haut wieder auf, um ihre natürliche Hautschutzbarriere zu stärken und zu schützen.

Dermatologen raten außerdem oft dazu, die Hände bei Neurodermitis zu desinfizieren, statt mehrmals zu waschen. Prof. Christoph Skudlik, Chefarzt der Dermatologie am BG Klinikum Hamburg bestätigt, dass die Verwendung eines alkoholischen Desinfektionsmittels weniger Risiken für die Haut bietet als ständiges Händewaschen.

 

Experten-Tipp
Ab und zu kannst du deine Hände mit einem wohltuenden Handbad mit unserem LIPIKAR Cleansing Oil AP+ verwöhnen. Das feuchtigkeitsspendende Dusch- und Badeöl schützt deine Haut bis zu 24 Stunden vor dem Austrocknen, mildert Juckreiz und unangenehme Spannungsgefühle

 

 

Pflegende Handcremes

Nach dem Waschen solltest du deine Hände mit einer rückfettenden Handcreme, wie der LIPIKAR Xerand, verwöhnen. Dank Glycerin und beruhigendem La Roche-Posay Thermalwasser wird die Hautschutzbarriere gestärkt und bietet zuverlässigen Schutz vor den Herausforderungen des Alltags.

Extra-Tipp: Ziehe am Abend nach dem Eincremen dünne Baumwollhandschuhe über, damit die Creme vollständig einziehen und ihre intensive Wirkung entfalten kann.

Welche vorbeugenden Maßnahmen solltest du beachten?

Zusätzlich zur täglichen Pflege solltest du einige weitere Tipps beachten, um Neurodermitis von Beginn an entgegenzuwirken, beziehungsweise ihr von Anfang an vorzubeugen:

  • Schütze deine Hände vor extremen Temperaturen
    Trage während der kalten Jahreszeit Handschuhe, da niedrige Temperaturen deine Haut zusätzlich austrocknen. Achte außerdem darauf, irritierende Materialien wie Wolle oder Polyester zu vermeiden.
  • Trage immer Sonnenschutz auf
    Egal ob Du Neurodermitis an den Händen hast oder nicht – schütze deine Hände immer mit einer Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor, damit deine empfindliche Haut nicht unnötig durch die UV-Strahlung gereizt wird.
  • Wasche deine Hände nicht zu oft
    Zu häufiges Händewaschen, insbesondere mit heißem Wasser, greift die Hautschutzbarriere an. Auch lauwarmes Wasser entfernt Schmutz und Co.
  • Vermeide Kontakt mit aggressiven Substanzen
    Trage beim Putzen, Abspülen oder Waschen geeignete Schutzhandschuhe, damit deine Hände nicht in direkten Kontakt mit chemischen Mitteln kommen.
  • Achte auf einen gesunden Lebensstil
    Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, eine ausgewogene Ernährung sowie der Verzicht auf Alkohol und Nikotin wirken sich positiv auf deine Haut aus. Vermeide außerdem Stress, da auch er ein Trigger sein kann.

Neurodermitis bei Kinderhänden

Laut einer Studie der CHU Nantes hat rund eines von fünf Kindern Neurodermitis1 – häufig im Bereich der Hände. Auch die deutsche LISA-Studie zeigt, dass ein starker Zusammenhang zwischen Neurodermitis bei Kinderhänden und einem späteren chronischen Handekzem besteht2. Daher ist es umso wichtiger, Neurodermitis an den Händen bei Kindern so früh wie möglich entgegenzuwirken. Unsere Pflegeprodukte der LIPIKAR-Serie sind dank ihrer sanften Wirkstoff-Formeln auch optimal für zarte Baby- und Kinderhaut geeignet.

 

Die enthaltenen Informationen stellen keinen Ersatz für eine individuelle, medizinische Diagnose, Behandlung oder Beratung dar, die von einem Arzt oder Apotheker eingeholt werden sollte. Neben der Behandlung der Grunderkrankung kann ergänzend eine geeignete Basispflege verwendet werden.

Wenn du Neurodermitis an den Händen hast und diese nur unter Schmerzen benutzen kannst, werden selbstverständliche Dinge plötzlich zur Herausforderung. Mit unseren milden Reinigungsprodukten und Handcremes und einigen weiteren Maßnahmen beugst du den Schüben jedoch zuverlässig vor. Noch mehr hilfreiche Tipps und Informationen rund um das Thema „Neurodermitis” findest du in unserem großen Ratgeber und in unserem Newsletter. 

1 CHU Nantes, Abteilung für Krebs- und Dermatologie in Nantes, spezialisiert auf atopische Dermatitis, April 2015

2 Wang J. et al.: Lifetime prevalence and determinants of hand eczema in an adolescent population in Germany: 15-year follow-up of the LISA cohort study. J Eur Acad Dermatol Venereol 2022; 36(4): 547–56, URL: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34779040/

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